Ist jetzt Schluss mit der Globalisierung? – Lieferketten, Autarkie und europäische Champions

Im Zuge der Corona-Krise zeigt sich, wie fragil die weltweiten Lieferketten und Warenströme sind. Gerade bei der Produktion von komplexen Gütern kann eine fehlende Komponente die ganze Fertigung zum Stillstand bringen. Sollte die deutsche Wirtschaft ihre Produktion deshalb zumindest teilweise zurück nach Deutschland verlegen? Sollte eine europäische Lösung gefunden werden, um die Versorgung mit wichtigen Gütern in Krisenzeiten sicherzustellen? Über diese Fragen und mehr sprechen wir in der heutigen Folge. Alexander Kulitz, Unternehmer und MdB für die FDP, gibt uns dazu ein Statement.

Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne äußerte sich im Interview mit dem Handelsblatt über die Folgen des Coronavirus für die Globalisierung. An eine arbeitsteilige Welt, den internationalen Warenaustausch und die Globalisierung an sich glaube er nach wie vor. Er glaubt jedoch, dass sich das alles auf einem niedrigeren Niveau einpendeln wird. Er geht davon aus, dass einige Unternehmen aus Sorge, Dinge nicht vorrätig zu haben, wenn die nächste Krise droht, Teile ihrer Produktion zurück ins eigene Land holen werden.

Laut der Welthandelsorganisation (WTO) könnte der globale Warenaustausch im laufenden Jahr wegen der Pandemie um bis zu ein Drittel einbrechen. Viele Unternehmen spüren nun die Abhängigkeit von der Produktion in China und die Zerbrechlichkeit der Lieferketten. Einige Firmen planen, ihre Produktionsstätten aus China in die Heimatländer oder in andere Drittstaaten zu verlegen. Das berichtet das Handelsblatt.

Schwellenländer sind besonders vom Kapitalabfluss und von einbrechenden Exporten betroffen. Beispielsweise leidet die Auto- und Zulieferindustrie Mexikos laut dem Manager Magazin stark unter dem Shutdown. In Kenia sind die Blumenexporte eingebrochen. Industriestaaten wie Deutschland, die auf Investitionsgüter spezialisiert sind, verlieren in diesen Staaten derzeit wichtige Märkte.

Alexander Kulitz ist Unternehmer, Rechtsanwalt und sitzt für die FDP im Bundestag.

In der “Berliner Blase” wird Politik gemacht. Hier streiten sich Politiker, Lobbyisten, Beamte und Gewerkschafter um jede noch so kleine Gesetzesänderung. Das ganze wird von den Medien verfolgt und kontrolliert. Sie setzen die Themen und spitzen zu. Dabei wird stets nach dem Kompromiss gesucht. Es geht nicht um die lauteste Stimme sondern um das, was politisch realistisch und durchsetzbar ist.

Matthias Bannas

Lobbyist und Politik-Experte

Egon Huschitt

Journalist und Medien-unternehmer

Stefan Mauer

Hauptstadt- korrespondent Xing News

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Die Qual der Wahl: Die CDU will die Nachfolge von Armin Laschet auf dem Parteitag im Januar wählen. In dieser 100. Episode der Berlin Bubble diskutieren wir über mögliche Kandidaten*innen und geben einen Ausblick auf die Wahl.

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